Dass Männer und Frauen nicht vom selben Planeten stammen, ist eine schlimme Floskel. Wenn es allerdings um Immobilien geht, steckt in dem Klischee viel Wahres drin. Zumindest, wenn man der Studie des Schweizer Kreditunternehmen „Credit Suisse“ Glauben schenkt.  Wer trifft beim Immobilienkauf die Entscheidungen? Frau oder Mann? Lesen Sie einfach weiter…

Nach vielen gemeinsamen Jahren in einer Mietwohnung haben sich Lisa und Hannes nun endlich entschieden: Sie wollen ein Eigentumshaus kaufen. So weit so gut. Doch bevor der Traum verwirklicht werden kann, müssen noch einige Schritte getan werden: die passende Immobilie muss gefunden werden. Wer hat bei der Suche eigentlich das Sagen? Die Credit Suisse Bank befragte in einer nicht repräsentativen Studie Immobilienvermittler zum Entscheidungsverhalten von Männern und Frauen. Demnach sind alte Geschlechterrollen offenbar immer noch präsent. Frauen scheinen eher intuitiv an die Sache heranzugehen, während Männer pragmatisch sind.

Frauen legen Wert auf Nachbarschaft, Männer auf Bauqualität

 Laut der Studie interessieren sich Frauen insbesondere für die Nachbarschaft, für die Küche und ob die Immobilie kindgerecht ist. Während sich das weibliche Geschlecht bei der Entscheidungsfindung vor allem von Emotionen leiten lässt, ist bei den Männern die Logik der treibende Motor. Zu den wichtigen Kriterien zählen für Männer neben der Haustechnik und der Bauqualität auch ein privater Parkplatz. Quadratisch, praktisch—gut, also.

 

Finanzen sind Männersache

 Das letzte Wort bei der Entscheidungsfindung hat mit 56 Prozent maßgeblich die Frau. Um die finanziellen Angelegenheiten kümmern sich aber häufiger die Männer. Sie führen die Verhandlungen über den Preis und nehmen den Erstkontakt mit der Bank auf (52 Prozent). Nur 28 Prozent der Frauen gehen diesen Schritt.

 

Fazit:

 

Männer und Frauen haben bei der Suche nach dem gemeinsamen Nest zwar oft unterschiedliche Ansichten, ergänzen sich allerdings auch gut. Was dem einen Geschlecht dem Klischee nach an Feingefühl fehlt, wird vom anderen offenbar komplementiert. Schließlich gehört zur Kaufentscheidung auch eine gesunde Portion Pragmatismus. Die Mischung macht‘s.

 

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Wer seine Immobilie verkaufen möchte, muss in der Regel den Gewinn versteuern. Doch die Steuer fällt nicht immer an und kann auf legalem Weg umgangen werden. Wie das geht, erklärt Steuerexperte und ehemals Vorsitzender Richter am Finanzgericht, Hans-Joachim Beck und beantwortet uns alle Fragen rund um die Steuern beim Hausverkauf im Interview.

Interview von Julia Ceitlina

Herr Beck, die meisten Menschen wissen, dass beim Hauskauf eine Steuer fällig wird. Doch wie sieht es aus, wenn man eine Immobilie verkauft, muss da auch eine Steuer gezahlt werden?

Hans-Joachim Beck: Im Einkommenssteuergesetz gibt es einen besonderen Paragraphen der besagt, dass die Veräußerung einer Immobilie des Privatvermögens steuerpflichtig ist, wenn zwischen Anschaffung und Veräußerung nicht mehr als zehn Jahre liegen. Das ist die sogenannte „Spekulationsfrist“. Es ist keine besondere Steuer und es gibt auch keinen besonderen Steuersatz oder Ermäßigung. Wenn die Immobilie vom Eigentümer selbst bewohnt wird, muss der Gewinn nicht versteuert werden.

Ab wann beginnt denn die zehnjährige Spekulationsfrist?

Mit dem notariellen Kaufvertrag.

Wie wird zwischen selbstgenutztem Eigentum und fremd genutztem Eigentum differenziert?

Bei einem Einfamilienhaus beispielsweise, welches man selber bewohnt, ist die Veräußerung steuerfrei, auch wenn ich sie innerhalb der zehn Jahres Frist verkaufe. Voraussetzung ist, dass ich die Immobilie während der gesamten Zeit zwischen Anschaffung und Veräußerung selbst bewohnt habe oder aber dass ich die Immobilie im Jahr der Veräußerung und in den beiden vorangegangenen Jahren ununterbrochen selbst bewohnt habe. Es muss sich dabei nicht um volle Jahre handeln. Wenn ich mein Einfamilienhaus beispielsweise im Mai 2018 verkaufe, muss ich es mindestens seit Ende Dezember 2016 selbst bewohnt haben. Makler sagen ihren Kunden häufig den Satz: Sie müssen mindestens zwei Silvester darin gefeiert haben.

Gibt es noch andere Fälle, wann die Steuer beim Hausverkauf fällig wird?

Ja, wenn beispielsweise der Immobilienverkauf gewerblich ist.

Ab wann gilt der Immobilienverkauf als gewerblich? Können Sie das an einem Beispiel erklären?

Ich muss innerhalb von 5 Jahren drei Zählobjekte verkaufen. Zählobjekte sind Grundstücke, die ich innerhalb der letzten zehn Jahre gekauft oder modernisiert habe. Beispiel: Ich besitze seit 15 Jahren ein Mehrfamilienhaus. Jetzt teile ich es auf in Eigentumswohnungen und verkaufe 20 Eigentumswohnungen. Ich habe dann zwar mehr als 3 „Grundstücke“ verkauft. Es liegt aber dennoch kein gewerblicher Grundstückshandel vor, weil ich die Immobilie schon mehr als zehn Jahre im Eigentum habe. Wenn ich diese Immobilie allerdings während der letzten 10 Jahre modernisiert habe, dann ist es ein gewerblicher Grundstückshandel.

Durch die Modernisierung ist es also so, als hätte man sich die Immobilie „neu gekauft“?

Ja, ab dem Zeitpunkt, in dem modernisiert wurde, beginnt die Frist wieder neu.

Dann wäre es ungünstig die Immobilie vor dem Verkauf noch zu modernisieren?

Das wird aber trotzdem gerne gemacht, weil die Immobilie dadurch besser verkäuflich ist. Man muss halt die finanziellen Vorteile für sich klar abwägen und schauen, ob eine Modernisierung wirklich lohnenswert ist. Als Modernisierung gilt jede Maßnahme zu der ich als Vermieter mietrechtlich nicht verpflichtet bin und die die Veräußerbarkeit erleichtert.

Von welchen Faktoren ist die Höhe der Steuer abhängig?

Die Spekulationssteuer unterscheidet sich nicht von der normalen tariflichen Steuer, wie viele denken. Sie ist einfach ein Tatbestand innerhalb der Einkommensteuer und der Gewinn wird zu den normalen, üblichen Einkünften hinzugerechnet. Der Veräußerungsgewinn treibt allerdings auch den Progressionssatz, also den Steuersatz für die normalen Einkünfte, in die Höhe, da alles zusammen besteuert wird.

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Wenn sich Menschen trennen oder sogar scheiden, stellt sich oft die Frage, wie mit der gemeinsamen Immobilie umzugehen ist. Optionen gibt es viele, aber welche passen auf die eigenen Situation? Der Gang zum Immobilienexperten lohnt sich, da der neutrale Außenstehende alle Möglichkeiten vorstellen kann, ohne durch heftige Emotionen voreingenommen zu sein. Einige Makler haben sich deswegen sogar zum Mediator ausbilden lassen. Die wichtigsten Aspekte stellen wir Ihnen hier vor.

1. Hausverkauf in der Trennungszeit

Eine Scheidung kann juristisch erst vollzogen werden, wenn ein ganzes Trennungsjahr abgelaufen ist. Das Paar musst also zunächst ein Jahr getrennt gelebt haben, um eine Scheidung einreichen zu können. Dennoch kann die Immobilie auch schon in dieser Phase verkauft werden, wenn das Paar in Trennung davon überzeugt ist, dass eine Versöhnung oder der Wunsch wieder zusammen zu leben, aussichtslos ist. Das hilft, Streit beim Vollziehen der Scheidung zu verhindern. Oft sind aber die Verhältnisse schon zu zerrüttet, so dass andere Optionen wahrscheinlicher sind.

2. Hausverkauf nach Ablauf des Trennungsjahres

Nach Ablauf von einem Trennungsjahr, kann einer der Ehepartner die Veräußerung der gemeinsamen Immobilie verlangen. Lässt sich der andere Ehepartner nicht überreden, kann er gerichtlich sogar auf die Erteilung der Zustimmung verklagt werden. Dieser Schritt kann umgangen werden, wenn Sie sich stattdessen an einen Immobilienexperten wenden, der als Mediator ausgebildet ist. Dieser kann Ihnen dabei helfen eine Interessenabwägung durchzuführen.

3. Immobilie verkaufen

Der Verkauf der Immobilie hat den Vorteil, dass beide Ehepartner gleich den Erlös für den Verkauf hätten. Damit ließen sich zum einen Bankverbindlichkeiten bedienen. Zum anderen ließe sich mit dem Geld auch ein Neuanfang machen, indem es in eine neue, kleinere Wohnung investiert werden kann. Der Nachteil ist allerdings, dass ein Verkauf nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und im Falle einer Versöhnung der Ehepartner, die Immobilie schon „verloren“ ist und neue Besitzer hat.

4. Immobilie vermieten

Das eigene Zuhause zu vermieten hat den Vorteil, dass die Immobilie weiterhin im Familienbesitz bleibt und später auch an die Kinder vererbt werden kann. Außerdem ließen sich von den Mieteinnahmen auch der Kredit bei der Bank bedienen. Im Fall, dass es doch zu einer Versöhnung kommt ist die Immobilie zudem nicht weg, sondern kann erneut bezogen werden.

3. Teilungsversteigerung

Wenn der Wille zum Verkauf zwar da ist, aber es zu keiner Einigung bezüglich des Preises kommt, kann eine Teilungsversteigerung durchgeführt werden.

Eine Teilungsversteigerung ist Teil der Zwangsversteigerung und kann von einem der Partner unabhängig beim Amtsgericht beantragt werden. Zur Antragsstellung berechtigt ist grundsätzlich jeder Miteigentümer, unabhängig von der Größe seines Anteils. Das Risiko bei einer Teilungsversteigerung ist allerdings, dass der Erlös weit unter dem Verkehrswert der Immobilie liegt. Für beide Parteien wirtschaftlich ein großer Nachteil, da es viele Schnäppchenjäger gibt, die nur darauf warten, dass solche Immobilen veräußert werden. Zusätzlich kommt hinzu, dass Kosten für das Sachverständigengutachten getragen werden müssen. Diese liegen zwischen 1000 bis 2500 Euro.

4. Makler — ist er parteiisch?

Wenn es darum geht den Immobilienexperten zu engagieren stellt sich die Frage: Wer kümmert sich darum? Und woher weiß ich, dass der Makler, beispielsweise von meinem Ehepartner nicht parteiisch ist? Nun, im Scheidungsfall ist das gegenseitige Vertrauen oftmals nicht mehr gegeben. Nur wie geht man jetzt am Besten vor? Es besteht die Möglichkeit zwei verschiedene Immobilienmakler für sich arbeiten zu lassen. Das würde aber dazu führen, dass die Provision halbiert werden muss. Keine gute Motivation für die Immobilienexperten, was sich auch auf der Arbeit bemerkbar machen wird und den Verkaufszeitraum in die Länge zieht. Wir empfehlen Ihnen daher sich gemeinsam auf einen Immobilienmakler zu einigen, bei dem Sie beide ein gutes Gefühl haben. Achten Sie auch darauf, dass der Experte über mediatorische Kenntnisse verfügt. Dieser kann eine Interessenabwägung durchführen, sodass beide Parteien zufrieden aus dem Verkauf rausgehen können. Sollten Sie dennoch Bedenken haben bei der Wahl des Immobilienmaklers, können Sie sich bei einem Anwalt rechtlich beraten lassen.

Wollen Sie Ihre Scheidungsimmobilie verkaufen und wissen nicht weiter? Gerne können Sie uns kontaktieren.

Nach dem Dreh kuscheln vorm Kamin: Fernsehmoderatorin Kathy Weber ist bekannt aus den TV-Sendungen „Abenteuer Leben – täglich neu entdecken“ und dem „K1 Magazin“ auf Kabel Eins. Die gebürtige Westfälin hat ihre eigene Moderatorenschule und für ihr Zuhause einen ganz individuellen Wohntrend entwickelt. Von Julia Ceitlina 

Frau Weber, was macht für Sie eine perfekte Immobilie aus?

Eine perfekte Immobilie ist für mich ein Ort, an dem ich mich zuhause fühlen kann. Die Größe und das Drumherum sind bei mir zweitrangig — das Gefühl muss stimmen.

Wohnen Sie im Eigentum oder zur Miete?

Ich wohne zur Miete.

Denken Sie darüber nach, in eine Immobilie zu investieren oder haben Sie das bereits getan? 

Ich denke auf jeden Fall darüber nach, in eine allerdings fühle ich mich auch in meiner Mietwohnung sehr wohl. Ich bräuchte etwas Vergleichbares und das ist zurzeit schwer zu finden. 

Gibt es Wohntrends wie Feng Shui, die Sie bei der Einrichtung anwenden?

Ich habe meine eigenen Wohntrends: Ich stelle in jedem Zimmer Amethysten und andere Heilsteine auf und mir gefällt eine Mischung aus alten und selbstgemachten Möbeln. Die Teppiche aus meiner Familie machen das Ganze dann perfekt.

Legen Sie Wert auf Nachhaltigkeit oder Energieeffizienz?

Ich lege Wert auf beides und versuche dies in meinen Alltag einzubauen. Auch meinen Kindern vermittele ich — wo immer es möglich ist — auf diese Dinge zu achten und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln.

Haben Sie schon mal Möbel online gekauft? Wie war Ihre Erfahrung damit? 

Ich bin keine Online-Möbelkäuferin. Ich möchte die Dinge vorher anfassen können: Wirkung, Dimension, Farbe oder Material eines Möbelstücks möchte ich vor mir sehen und auch deren Qualität entdecken. Bilder können das für mich nicht ausreichend vermitteln.

Welche Eigenschaften muss ein guter Immobilienmakler haben?

Ich freue mich über einen Makler, der versucht, mich und meine Bedürfnisse und Wünsche zu verstehen. Jemand, der nicht nur den schnellen Abschluss im Kopf hat.

Hätten Sie lieber ein Penthouse in der Großstadt oder ein Haus am Strand?

Am liebsten beides. Zurzeit wäre aufgrund meiner Familiensituation das Penthouse in der Stadt perfekt, später dann das Haus am Strand — Träume sind was Schönes.

Gibt es etwas, das Sie beim Thema Einrichtung ganz schrecklich finden?

Ikea-Möbel — ich mag es individuell.

Wie kam es zu Ihrer Entscheidung Moderatorin zu werden?

Das ist eine lange Geschichte — machen wir es kurz: Ich liebe es, zu unterhalten.

Welcher Job hat Sie geprägt?

Mich prägt jeder Job, weil jede Aufgabe neue Herausforderungen mit sich bringt. Eine besonders einmalige Erfahrung war allerdings ein Interview, das ich mit Bud Spencer in seiner Wohnung in Rom geführt habe.

Welcher ist Ihr Lieblingsraum in Ihrer Wohnung? 

Mhhh. Im Sommer der Garten. Zurzeit unser Schlafzimmer.

Was macht für Sie einen gemütlichen Tag zuhause aus?

Wenn die ganze Familie zuhause ist, mein Mann kocht, das Feuer im Kamin flackert und wir einfach in den Tag
hinein leben.

Nutzen Sie auch schon Smart-Home -Technologie?

Auf gar keinen Fall. Ich möchte möglichst frei sein von diesen Dingen.

Ein sicheres und komfortables Zuhause wird mit zunehmendem Alter immer wichtiger. Doch nicht alle Wohnungen erfüllen die Bedingungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Dann stellt sich die Frage: Soll ich darin wohnen bleiben und umbauen oder die Immobilie verkaufen? Wer sich für einen Umbau entscheidet, kann bei der KFW-Bankengruppe einen Förderantrag stellen. 

Von Julia Ceitlina 

Kann ich in meiner Immobilie noch im Alter wohnen bleiben oder muss ich ausziehen, weil sie einfach nicht altersgerecht und somit unsicher ist? Diese Frage stellen sich viele Senioren, insbesondere dann, wenn die Gesundheit und der Komfort in den eigenen vier Wänden zunehmend an Bedeutung gewinnen. Alltägliche Dinge wie das Treppensteigen können zu einer Herausforderung werden. Dann stellt sich die Frage: Lohnt sich ein aufwendiger Umbau oder ist es vielleicht besser in eine kleinere Wohnung zu ziehen und die Immobilie zu verkaufen?

Ein Umbau ist kostspielig, kann aber von der KFW-Bankengruppe gefördert werden. Die häufigsten Umbaumaßnahmen werden laut der Bankengruppe vor Allem in den Sanitärräumen vorgenommen. Wer wissen will, ob das Badezimmer barrierefrei ist, muss beispielsweise überprüfen, ob das Waschbecken eine angemessene Höhe hat oder der Zugang zur Dusche bodengleich ist. Beliebt ist auch der Einbau von Treppenliften oder Aufzügen. Ihr Immobilienmakler kann Ihnen bei der Beantwortung dieser Fragen helfen und sie bei der Entscheidung beraten.

Ein weiterer Grund, weshalb viele ältere Menschen beschließen, die eigene Immobilie aufzugeben und stattdessen in ein Seniorenheim zu ziehen, ist das Bedürfnis nach Betreuung in Notfallsituationen. Dank intelligenter Assistenzsysteme ist es möglich, in der Eigentumsimmobilie wohnen zu bleiben. Mittels dieser Systeme lassen sich nämlich Funktionen wie Türkommunikation, Beleuchtung, Heizung, Klimatechnik und Notruf steuern: Verlässt der Bewohner das Haus und hat vergessen, den Herd auszuschalten, wird er automatisch abgeschaltet. Das System funktioniert mit Hilfe von Sensoren und kann über das Smartphone gesteuert werden. Es wird an die Bedürfnisse und Gewohnheiten des Nutzers angepasst. Auch diese Maßnahme kann von der KFW- Bank gefördert werden.

In der Abkürzung laufen diese Programme unter dem Label „AAL-Systeme“. „AAL steht für Ambient Assistent Living, also Systeme die von der Lebensumgebung her den Aufenthalt in der Wohnung  unterstützen, technische Einrichtungen, die dann auch möglicherweise über das Smartphone bedient werden können“, erläutert Markus Merzbach, Abteilungsdirektor von der KFW-Bankengruppe.

Auch junge Familien können gefördert werden 

Das Förderprogramm gilt allerdings nicht nur für Senioren, sondern kann auch von einer jungen Familie in Anspruch genommen werden, die ihre Immobilie zukunftsfähig machen will.

„Wir fördern eigentlich alles was in Richtung einer Barrierereduzierug geht. Ich könnte dort zum Beispiel einen Stellplatz finanzieren, solange der Stellplatz für ein PKW eine bestimmte Breite hat oder ein Carport. Man kann Stufen entfernen und größere Bewegungsflächen vor der Hauseingangstür errichten“, sagt Markus Merzbach, Abteilungsdirektor von der KFW-Bankengruppe.

Wie kann man einen Förderantrag stellen?

Ein Antrag auf Förderung kann entweder über die eigene Bank oder über das KFW-Zuschuss-Portal gemacht werden. Die Zuschussvariante ist dann interessant, wenn das Geld für die Maßnahme zwar vorhanden ist, man aber dennoch von einem staatlichen, nicht rückzahlbaren Zuschuss profitieren möchte. Ein Darlehen ist dann lohnenswert, wenn man abgesehen von den Umbaumaßnahmen noch andere Dinge finanzieren möchte. Wenn es um die Tilgung der Raten geht, steht die Bank dann auch beratend zur Seite.

Weitere Informationen zum Barrierefreien Wohnen erhalten Sie auf der Webseite:
www.serviceportal-zuhause-im-alter.de

Dennoch sollte genau bedacht werden, ob der Verkauf der Immobilie und ein Umzug in eine kleinere Wohnung nicht lohnenswerter ist. 

Brauchen Sie Unterstützung bei der Entscheidung, ob Sie umbauen oder doch lieber verkaufen sollen? Wir beraten Sie gern.

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Bei einer Immobilienbesichtigung können sich viele Menschen nur schwer vorstellen, wie ihr neues Heim eingerichtet aussehen wird. Mit Hilfe von Digitalisierung und Augmented Reality können potenzielle Käufer ihr neues Zuhause bereits eingerichtet erleben — auf dem Smartphone oder Tablet. Augmented Reality ermöglicht es mittels Einblendung virtueller Objekte die Realität zu erweitern und somit einen Blick in die Zukunft zu werfen. Der Vorteil: Alles kann von Zuhause aus gemacht werden.  Das spart unnötige Besichtigungen in der Realität.

Von Julia Ceitlina 

Wie wird mein neues Zuhause mit meinen Möbeln aussehen? Vielen Menschen fällt es schwer, sich so einzurichten, dass ultimative Gemütlichkeit einsetzt. Die größten Probleme bereiten: Wandfarben auf Möbel abzustimmen und das Schlafzimmer harmonisch zu gestalten. 3D-Raumplaner versprechen Abhilfe und sollen  selbst Laien zu professionellen Einrichtungsexperten werden lassen. Auch virtuelle Besichtigungen ermöglichen es potenziellen Käufern Ihre Traumimmobilie bereits eingerichtet zu sehen. Der große Vorteil: Alles kann bequem von der heimischen Couch gemacht werden.

Virtuelle Besichtigungen

Der Anbieter Ogulo ist spezialisiert auf Panorama-Aufnahme-Funktionen und 360°-HDR-Bilder. Außerdem lassen sich 360-Grad-Immobilienvideos erstellen, die man anschließend auf beliebigen Video- oder Immobilienportalen einbinden kann. So können auch Interessenten aus dem Ausland Ihre Immobilie besichtigen. An den Nutzerdaten lässt sich zudem erkennen, wer sich „ernsthaft“ für die Immobilie interessiert, da Kunden aufgefordert werden Ihre E-Mail-Adressen einzugeben und somit weitere Funktionen des Programms nutzen können. Festgehalten wird auch, wie lange sich Nutzer in den Räumen aufgehalten haben. So erspart sich der Eigentümer unnötige Besichtigungen.

Auf virtuelle Besichtigungen ist auch der Anbieter Smabu spezialisiert. Leerstehende Immobilien können nach Ihren Vorgaben virtuell gestaltet und anschließend mit einer VR Brille oder als Film besucht werden. Begehungen sind innerhalb des Gebäudes, der Wohnung, der Kellerräume sowie im Außenbereich möglich. Wunschgemäß kann sogar das Tageslicht und der Bodenbelag geändert werden. Die 3D Animationsfilme, 360 Grad Bilder und virtuelle Begehungen, können  auf der Webseite Ihres Maklers implementiert und anschließend von Kunden genutzt werden. Unabhängig von Zeit und Ort. Das steigert die Attraktivität Ihrer Immobilie um einiges. Ihr Immobilienexperte kann Sie ausführlich dazu beraten. Wenn Ihr potenzieller Kunde die Immobilie außerdem ganz nach seinem Geschmack einrichten möchte, gibt es auch dafür digitale Lösungen. 

Neues Zuhause planen von der heimischen Couch 

Die App „rooomy Reality“ ermöglicht es, Räume nach dem eigenen Geschmack einzurichten. Wie das geht? Räume abfotografieren und anschließend nach Belieben aus einer Auswahl von 10.000 3-D-Möbeln einrichten, die in der App zur Verfügung stehen. Kein schweres Schleppen oder Möbelrücken ist noch notwendig.

Werkzeugkasten im Smartphone

Zu guter Letzt ist es wichtig die richtigen Maße zu kennen, damit bei der Einrichtung alles einwandfrei verläuft. Mit der App „ARMeasure Kit“ haben Sie Ihren Werkzeugkasten praktisch immer mit dabei, bequem auf Ihrem Smartphone. Gemessen wird mit der Kamera des Smartphones indem vom Anfang bis zum Endpunkt geschwenkt wird. Auch räumliche Größe, Körperhöhe, Winkel und Durchmesser können mit ARMeasure Kit erfasst und detailliert ausgespielt werden. Ein Check mit Meterband und Winkelmesser zeigt, wie akkurat die Ergebnisse sind. Mit der App können Sie potenziellen Käufern dabei helfen die richtigen Maße zu ermitteln. Die App gibt es kostenlos und bislang nur für iOS. im Appstore. 

Wollen Sie auch wissen, wie Sie in Zukunft mit Augmented Reality unnötige Besichtigungen vermeiden können? Gerne können Sie sich an uns wenden und wir stehen Ihnen beratend zur Seite.

Das Immobilienjahr 2018 hält noch viele Überraschungen vor. Eine klare Prognose ist kaum möglich. Wird es noch teurer? Das ist wahrscheinlich. Wohl aber nicht mehr so stark wie in den vergangenen Jahren. Die Entwicklung wird  auch von der Regierungsbildung abhängen. Wird das neue Kabinett Eigentum stärker fördern? Veränderungen gibt es 2018 auch im energetischen Bereich. Was Sie wissen müssen, haben wir hier für Sie zusammengefasst. Von Julia Ceitlina

 

Was die Preisentwicklung anbelangt tappen viele Experten noch im Dunklen. Der Blick in die Glaskugel bleibt 2018 verschwommen, denn:  Ob es teurer oder günstiger wird hängt von vielen Faktoren ab. Z.B davon wer Deutschland künftig regiert und welches Regierungsprogramm aufgelegt wird. Fördert die neue Regierung das Bauen z.B über Erleichterungen bei der Grunderwerbssteuer, könnte die Preisspirale vielleicht sogar aufgehalten werden. Die Metropolen wie Berlin, München, Düsseldorf werden wohl nicht so starke Preissteigerungen verzeichnen wie zuletzt. In kleineren Städten könnten jedoch die Teuerungsraten höher ausfallen, denn dort sind die Potenziale gegeben.

 

Auch in 2018 werden die hohen Preise zumindest ein wenig durch die niedrigen Zinsen kompensiert werden. Auf der anderen Seite wird die Preissteigerung durch die niedrigen Zinsen und den Mangel an attraktiven Geldanlagen angeheizt. Das Tempo der letzten Jahre wird allerdings nicht mehr eingehalten, davon ist der Finanzdienstleister Dr. Klein überzeugt.

 

2018 unbedingt  Strompreise vergleichen

 

Der Anbieterwechsel lohnt sich immer, denn: Einzelne Anbieter werden die preise aller Voraussicht nach erhöhen müssen. Ein entscheidender Einflussfaktor für diese Entwicklung sind die unterschiedlichen Netzgebühren die Verbraucher je nach Region zahlen müssen. Entsprechend variieren auch die Stromkosten der einzelnen Anbieter. Wenn Ihr Stromanbieter die Preise erhöht, muss er seine Kunden auf die Änderungen und auf das Sonderkündigungsrecht hinweisen. In der Regel haben Sie zwei Wochen Zeit, den Anbieter zu wechseln.

 

Mehr Rechte für Häuslebauer

 

Bauherren haben seit dem 1. Januar mehr Rechte. Und zwar gegenüber Bauträgern und Handwerkern.  Häuslebauer sollen besser geschützt werden, vor allem beim Vertragsrecht. Neu ist das 14-tägige Widerrufsrecht von Bauverträgen. Allerdings mit dem Nachteil, dass sich die Bauzeit dadurch um 14 Tage verlängert. Grund: Die Betriebe werden erst nach Ablauf der Widerrufsfrist beginnen, um komplizierte Rückabwicklungen zu vermeiden. Verbraucher können sich außerdem über mehr Planungssicherheit freuen, denn die Bauzeit muss vertraglich festgeschrieben werden. Unklar ist welche Konsequenzen das Nichteinhalten  für die Bauträger haben wird.

Ökologisch Heizen wird belohnt

 

Seit Jahresbeginn erhalten Eigenheimbesitzer Fördergelder für das Heizen. Allerdings nur für Heizungen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dazu zählen: Erdwärme-Anlagen, Hackschnitzelöfen oder auch Solarthermie. Diese können vor Vertragsschluss bzw. vor der Inbetriebnahme beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) direkt online beantragt werden. Antragsteller, die ihre Heizungsanlage letztes Jahr in Betrieb genommen haben, können den Förderantrag noch innerhalb von neun Monaten danach stellen. Alle weiteren Informationen zur Antragstellung finden Sie auf der Webseite: www.bafa.de

 

Mietpreisbremse kommt vor Gericht

 

Die Mietpreisbremse bleibt umstritten. Nach Urteil eines Berliner Gerichts werden Vermieter durch die Mietpreisbremse ungleich behandelt. Nun muss das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe darüber entscheiden. Abzuwarten bleibt auch, wie die neue Koalition mit der Mietpreisbremse im neuen Regierungsprogramm umgehen will.

 

Kaminliebhaber aufgepasst

 

Kaminliebhaber müssen 2018 Ihren Kamin eventuell außer Betrieb nehmen. Nämlich dann, wenn diese der Umwelt schadet. Grund dafür ist die zu hohe Staub- oder Kohlemonoxidbelastung die von alten Öfen ausgeht. Das neue Gesetz sieht vor, dass Kamine und Kaminöfen nur dann weiter flackern dürfen, wenn die aktuellen Grenzwerte eingehalten werden. Alternativ kann eine Umrüstung des Kamins vorgenommen werden. Den Nachweis über die Grenzwerte von Ihrem Kamin können Sie direkt vom Hersteller erhalten bzw. diese vom Schornsteinfeger messen lassen. Betroffen sind alle Kaminöfen, die bis einschließlich 1984 gebaut wurden.

 

Haben Sie Fragen zu den neuen Regelungen in 2018? Gerne geben wir Ihnen Auskunft.

 

 

 

Mieten oder kaufen? Viele Menschen mit eher kleinem Einkommen sind davon überzeugt, dass Sie für eine Immobilienfinanzierung nicht in Frage kommen. Doch die Banken sehen auch bei geringem Verdienst durchaus Möglichkeiten. Andreas Kunert, Verband Deutscher Pfandbriefmarken, analysiert für Banken Märkte, bewertet Immobilien und ist mit der Innensicht der Banken auf die Kreditvergabe vertraut. Im Interview spricht er darüber, was sich Geringverdiener leisten können, ob die Sorge über eine Immobilienblase berechtigt ist und dass gerade jetzt ein guter Zeitpunkt für den Verkauf der Immobilie ist. Ein Interview mit Andreas Kunert, Director Research bei der vdpResearch GmbH.

Von Julia Ceitlina

Können sich auch Geringverdiener den Wunsch nach den eigenen vier Wänden verwirklichen?

Andreas Kunert: Prinzipiell ist es für jeden möglich, eine Eigentumsimmobilie zu erwerben. Das Objekt darf halt nicht zu groß sein und muss dem Einkommen entsprechen. Man hat grundsätzlich immer die Möglichkeit zu sagen: Das Geld, was ich monatlich zur Miete zahle kann ich auch zum Finanzieren von meinem Kredit verwenden. Da wird die Bank auch nicht Nein sagen.

Die Nachfrage nach Wohnraum ist gestiegen, die Einkommen der Haushalte sind aber gleich geblieben. Welchen Einfluss hat das auf die Kreditvergabe?

In einer aktuellen Studie hat die vdp Research analysiert, dass zuletzt die Preise für selbst genutztes Wohneigentum stärker gestiegen sind, als die verfügbaren Einkommen der Haushalte. Zusammen mit den seit gut zwei Jahren fast gleichbleibenden niedrigen Kreditzinsen führt dies zu einer wieder ansteigenden Kreditbelastungsquote, die aber im langfristigen Vergleich nicht besorgniserregend ist. Anhand der Belastungsquote kann man berechnen, wie hoch die monatliche Rate sein soll und ob man sie sich auch leisten kann.

Wie wird festgestellt, ob ein Kunde sich eine Immobilie leisten kann?

Letztendlich bestimmt die Höhe des Eigenkapitals die Darlehenssumme und somit die Belastungsquote. Die monatliche Rate darf nicht zu hoch sein, daher muss man als Geringverdiener möglichst über Eigenkapital verfügen. Weiterhin ist wichtig, dass sich der Kreditnehmer in einer stabilen beruflichen Situation befindet und somit sicherstellen kann, dass die Raten beglichen werden können. Es gibt aber wegen des Zinstiefs auch 0%-Finanzierungen. Da wird dann kein Eigenkapital verlangt. Die Zinsen sind jedoch deutlich höher.

Es gibt viele Sichtweisen, den richtigen Wert einer Immobilie zu ermitteln. Sie haben als Dienstleister ja eher die Bankerbrille auf. Erscheint eine Immobilie in Ihren Augen nicht immer wie eine Hütte statt eines glanzvollen Hauses?

Es ist ja üblich, dass der Käufer die Hüttensicht hat, während der Verkäufer die Palastsicht vertritt. Die Aufgabe des Bänkers ist es, in diesem Fall die goldene Mitte zu finden, nämlich den Wert der Immobilie, der auch bei starken Marktbewegungen ein realistischer Mittelwert ist. Wir müssen Abstand nehmen von den subjektiven Meinungen der Marktteilnehmer. Das ist eine Zwischenposition quasi zwischen Palast und Hütte.

Es gibt ja derzeit eine große Kluft zwischen dem angenommenen Wert und dem eigentlichen Marktpreis der Immobilien. Daher befürchten Skeptiker eine Immobilienblase. Befinden wir uns wirklich noch im sicheren Bereich?

In großen Märkten wie in den Top7 Metropolen Deutschlands, also den Großstädten, kann man schon sagen, dass die Preise eine kleine Blasenbildung bereitstellen. Hier gilt es für die Banken, wachsam zu bleiben und bei der Kreditvergabe genau hinzuschauen. Wir warnen Banken, indem wir die Preisentwicklungen beobachten und Werte liefern, wie beispielsweise das aktuelle Preis/Miete Verhältnis oder Kennzahlen, die das Verhältnis von Einkommen und Kaufpreis aufzeigen. Aber wir befinden uns im Gegensatz zur USA noch auf sicherem Terrain.

Wenn die Preise gerade hoch sind, wäre sicher jetzt der richtige Zeitpunkt eine Immobilien zu verkaufen, oder?

Der Zeitpunkt ist gerade günstig. Allerdings spekulieren viele darauf, dass die Preise noch weiter steigen werden und es sich daher eher lohnt die Immobilie noch später zu verkaufen. Wenn man vor zehn Jahren gekauft hat, hat man heute einen ziemlich hohen Gewinn.

Der Todestag des berühmten Malers und Bildhauers Max Ernst jährte sich 2016 zum vierzigsten Mal. Was die wenigsten Besucher der zahlreichen Ernst-Ausstellungen wissen: Bei einigen der aufwendigen Exponate handelt es sich nicht um Auftragsarbeiten des Künstlers, sondern um Bauelemente seines Hauses in der südfranzösischen Ardèche, das er Ende der 1930er-Jahre bewohnt hat.

Von Anja Gröner

 

Vögel, Sirenen und Minotauren bevölkerten Haus und Garten, waren in das Mauerwerk eingearbeitet oder auf die Türen gemalt. Viele der Kunstwerke wurden später herausgelöst und gelangten über Umwege in Galerien und Museen — einzig das große Relief auf der Außenmauer des Hauses ist heute noch zu sehen.

 

Aus eintönig wird bunt

 

Zwar muss es nicht für alle daheim so exotisch zugehen wie bei Max Ernst — dennoch können Kunstwerke in der Bausubstanz eines Wohnhauses mehr bewirken als nur eine optische Abwechslung. Vor allem gemischt genutzte Gebäudeteile sind allzu oft rein funktional angelegt: Eintönige Hausflure und Treppenhäuser werden mit einem robusten Bodenbelag und einer Wandfarbe versehen, die nicht nach geschmacklichen Kriterien ausgesucht, sondern aus praktischen Gründen gewählt wurde. Dabei kann eine anspruchsvolle Wandmalerei oder eine Lichtinstallation Wunder bewirken, wenn sie symbolisch die Raumfunktion aufgreift — beispielsweise eine nach oben wuchernde Ranke oder ein Baum für den Treppenaufgang.

 

Kunst sorgt für Wiedererkennungswert

 

An der Außenfassade kann eine geschickt umgesetzte künstlerische Idee für Akzente im Stadtbild sorgen. Dabei ist weniger oft mehr: Im Gegensatz zu einem billig aufgetragenen, meterhohen Graffitibild kann eine originelle Skulptur oder eine kunstvolle Ätzung in den Glaselementen erfrischend wirken. Das steigert nicht nur den Wiedererkennungswert des Objekts, sondern es sorgt dafür, dass sich Anwohner — und solche, die es werden wollen — mit dem Gebäude identifizieren. Die Künstlerin Julia Bornefeld hat beispielsweise die Leipziger Wohnanlage „Interdruck-Palais“ auf dem Gelände des ehemaligen VEB Interdruck mit großformativen Mosaiken gestaltet. Durch Motivschriften griff sie dabei die Historie des Gebäudes auf, das einstmals als Druckerei diente. Vor den Wohnungen des „Carré Charlotte“ in Berlin-Charlottenburg steht als identitätsstiftendes Merkmal eine Schattenskulptur des Künstlers Stefan Szczesny. Der Maler und Bildhauer hat außerdem die Fassade mitgestaltet und Lichtobjekte und Wandreliefs für die Wohnanlage entworfen.

 

Gebäude die zum Leben erweckt wurden

 

Es müssen aber nicht immer nur künstlerische Elemente in ein architektonisches Konzept integriert werden. Manchmal wird das Gebäude selbst zum Kunstwerk. Innovative Hochhausprojekte stellen dies eindrucksvoll zur Schau — seien es die angewinkelten Tango-Türme in Hamburg oder das „Vierzylinder“ -Verwaltungsgebäude von BMW in München, das bereits in den 1970er-Jahren errichtet wurde. Auch für reine Wohngebäude bieten sich entsprechende Konzepte an.

 

Durch geschickte Fassadenöffnungen und eine ästhetische Formenkombination lässt sich bereits einiges erreichen. Doch es gibt noch ausgefallenere Möglichkeiten: In Madrid wurde an der Fassade eines Wohnhauses beispielsweise ein vertikaler Garten mit den verschiedensten Pflanzen angelegt. Im Mittelpunkt steht der Gedanke, Bekanntes und Außergewöhnliches miteinander zu vermischen, oder in dem Betrachter Eindrücke und Gefühle zu erwecken, die er aus einem anderen Kontext kennt.

Das kann zum Beispiel erreicht werden, indem die Planer einen Wohnkomplex so entwerfen, dass die architektonische Formensprache an eine Tribüne im Fußballstadion oder an einer Rennstrecke erinnert. Denn dann beschwört sie gleichzeitig die Emotionalität dieser Orte herauf.

 

 

Baukunst muss eine Geschichte erzählen

 

Egal ob durch die Architektur selbst oder mittels integrierter Elemente: Baukunst muss eine Geschichte erzählen und den Betrachter inspirieren können. Auch wenn es sich nicht um einen Kunstkenner handelt. Überhastete Schnellschüsse und lieblose Bilder, die als PR-Maßnahme vom günstigsten Anbieter ohne künstlerischen Mehrwert auf die Fassade aufgepfropft werden, halten den prüfenden Blicken nicht lange stand. Ein Projektentwickler sollte deshalb mit erfahrenen Malern, Bildhauern und Architekten zusammenarbeiten, die keine Scheu davor haben, sich abseits der ausgetretenen Pfade zu bewegen – und so dem Projekt ihren künstlerischen Stempel aufdrücken.

 

Gil Ofarim ist Rockmusiker, Schauspieler und Synchronsprecher. Und seine Leidenschaft für das Tanzen stellte er dieses Jahr in der Tanzshow Let‘s Dance unter Beweis. Am Ende ging er gemeinsam mit Ekaterina Leonova sogar als Gewinner von der Bühne. Für seine vielseitige Karriere ist der Künstler stets unterwegs. Umso bedeutsamer ist für ihn die Zeit mit der Familie in seinem Haus in München. Gils absoluter Traum: Ein eigenes Haus auf dem Land.

Von Julia Ceitlina

 

 

Müssen die Wände eines Musikers besonders schalldicht sein?

 

Kommt auf die Nerven der Nachbarn an.

 

Kam es schon mal vor, dass es Beschwerden gab, weil Du beispielsweise zu laut musiziert hast?

 

Eigentlich nicht wirklich wegen der Musik, sondern wegen der Menge der Damen vor meiner Haustür. Als ich noch etwas jünger war, zu Teenie-Zeiten, gab es Belagerungen von 50 bis 100 jungen Damen, die sich vor meiner Haustür tummelten und da kamen dann weder Fußgänger noch der Fahrradfahrer vorbei. Da haben sich die Nachbarn beschwert und haben es auch irgendwann geschafft, dass ich aus der Wohnung geschmissen wurde. Bei meiner Musik gab es bisher keine Probleme. Es ist halt wichtig, dass das Studio schalldicht ist.

Achtest Du darauf, bevor Du ins Haus ziehst, dass es sich auch für ein Studio eignen könnte?

 

Zuhause mache ich nicht so viel Musik, sondern gehe dafür dann eher ins Tonstudio.

 

Was vermisst Du am meisten an deinem Zuhause, wenn Du auf Tour bist?

 

In erster Linie natürlich die Zeit mit meiner Familie. Zuhause ist da, wo die Familie ist. Insgesamt wohne ich sehr gerne in dem Haus, in dem wir leben. Was nicht heißt, dass wir nicht irgendwann mal unseren Traum vom Eigentumshaus erfüllen wollen. Derzeit wohnen wir nämlich zur Miete. Das Leben zwingt uns zu unserem Glück. Vorher haben wir in der Münchner Innenstadt gewohnt mit Blick auf die Universität München, bis das Haus dann irgendwann wegen eines neuen Projekts abgerissen werden musste. Anschließend haben wir Ewigkeiten gesucht und in der Innenstadt nichts gefunden. Da kam dann die Frage auf — warum versuchen wir es nicht auch mal außerhalb von München? Lustigerweise kam der Tipp von einem Fan,  der extra einen Aufruf für uns gestartet hat.

 

Verwendest Du Smart-Home-Technologien?

 

Wir haben uns ein Home-Musik-System zugelegt und in jedes Zimmer eine Box gestellt — das ist großartig. Darüber spielen wir den ganzen Tag klassische Musik, was auch super für die Kinder ist.  Früher war das unglaublich umständlich mit den ganzen CDs. Ich hatte eine Sammlung von über 6.000, die ich immer von Umzug zu Umzug geschleppt und eigentlich auch nie verwendet habe. Von denen habe ich mich vor einigen Monaten endgültig getrennt. Inzwischen speichere ich alles in meiner Cloud und auf meinem Smartphone. Das gibt auch keine Probleme, wenn meine Frau zum Beispiel Bach und ich lieber Nirvana hören möchte. Auch über eine Sprachsteuerung haben wir bereits nachgedacht, aber das bereitet mir noch ein wenig Unbehagen.

 

Wenn Du also die Wahl hättest: Penthouse in einer Großstadt oder Haus auf dem Land, dann…

 

…definitiv ein Haus auf dem Land. Das Penthouse hatte ich nämlich schon. Unser größter Traum ist ein eigenes Haus mit großem Gärten oder ein Bauernhof im Umland von München, wo die gesamte Familie inklusive Eltern und Schwiegereltern Platz hat. Aber natürlich dauert das ja auch und man muss eine solche Immobilie erst mal finden.

 

Küche oder Wohnzimmer, welchen Raum magst Du lieber und warum?

 

Ich liebe  unser Wohnzimmer. Wir haben eine riesige, „L“-förmige Couch, die sich elektrisch herausziehen lässt. Das ist super für die Kinder. Wir haben schöne Wände mit tollen Farben. Außerdem lassen wir uns gerne von verschiedenen Kulturen inspirieren: Wir haben viele orientalische und indische Muster und Kissen, Elefanten, Masken, Buddhas und Kunstwerke. Hier ist schon sehr viel los, aber es fühlt sich insgesamt sehr stimmig an.

Was ist für Dich das absolute No-Go in puncto Einrichtung?

 

Ich bin kein Freund von Teppichböden. In meinem ersten Penthouse hatte ich nämlich damals einen weißen Teppichboden. Wie unvorteilhaft es ist, habe ich gemerkt, als ich mir eine Hündin angeschafft habe.

 

Stand für Dich immer fest, Künstler zu werden?

 

Es schlugen immer zwei Herzen in meiner Brust: Einerseits die Kunst oder die Schauspielerei, das Synchronsprechen und Tanzen, andererseits das Tennisspielen. Eigentlich wollte ich Tennisprofi werden. Ich habe in der deutschen Jugendauswahl gespielt bei Nicki Pilic. Dann ist der Sponsor irgendwann abgesprungen und ich habe andere Interessen entwickelt.

 

Es ist ja kein Selbstverständnis, neue Aufträge zu bekommen. Welche Strategie ist erfolgreich und wie schaffst Du es, immer oben zu bleiben?

 

Man kann nicht immer oben bleiben und immer nur oben bleiben, ist auch nicht gesund. Aus Erfahrungen lernt man im besten Falle und meine Devise lautet immer: Machen! Machen ist das A und O. Wenn man immer darauf wartet, dass ein Auftrag oder ein Job reinkommt, dann kommt man nicht weiter. Du musst Energie rausschicken, etwas selber bewegen.

 

Konkrete Beispiele?

 

Man muss proaktiv werden, akquirieren, Leute anrufen. Im Falle eines Musikers muss man gucken, wo man die Jobs herbekommt. Dazu gehört dann eben Songs schreiben und herumtelefonieren. Dasselbe gilt auch für das Schauspielern. Zuhause sitzen und auf ein Casting warten, bringt nichts.  Man muss aktiv auf Veranstaltungen gehen und sich mit Leuten austauschen. Damit setzt man etwas in Bewegung und so kommt auch etwas zurück.

 

Noch ein Satz zum Schluss?

 

Ja! Ich würde gerne hiermit einen Aufruf starten: Wir sind auf der Suche nach einem Haus auf dem Land in der Umgebung von München. Das Haus soll genug Platz haben für eine vierköpfige Familie und für ein Musikstudio. Wenn es also Makler gibt, die solche Objekte haben, bitte kontaktieren unter:

management@yvonneprobst.com